Pollo (ehemals Polvora)

Mein Mann hatte sich in den Kopf gesetzt, eine junge Galga zu adoptieren. Im Mai war es dann soweit: Wir holten die damals etwa 9 Monate alte Polvora in Holzgerlingen ab! Sie wird jetzt Pollo genannt, was (wie ich jedoch erst später erfuhr!) auf Spanisch „Hühnchen“ heißt.

Vorbei war es mit der Ruhe für uns und dem Rest vom Rudel. Pollos neue Freunde sind Goa (4 Jahre) und Lana (6 Jahre), beide seit 2017 bei uns. Die drei Hunde haben sich auf Anhieb verstanden: Goa ist fürs Spielen und Toben zuständig, Lana fürs Kuscheln. Es ist herrlich, den Dreien zuzusehen. Meist gesellt sich zu unserem Trio noch ein vierter Spanier hinzu: ein Podi, männlich (der Hund unseres Sohnes und unserer Schwiegertochter), er will unbedingt der Hahn im Korb sein. Sie spielen im Garten, machen Wettrennen, helfen beim Umgraben oder sonnen sich ausgiebig. Spazierengehen ist auch eine Leidenschaft von ihnen –  und das Ganze bitte pünktlich! Verspätungen werden nicht geduldet! Und Essen….. Schon beim Vorrichten ist man anwesend. Vielleicht fällt gleich was ab oder der Koch ist unachtsam und man kann etwas klauen. „Klauen“ ist auch so ein Thema: Man muss immer Augen und Ohren aufhalten. Vielleicht ist die Schiebetür zur Speisekammer offen oder es sind noch Reste zum Auslecken im gelben Sack. Ungestört macht man sich am besten im Garten drüber her. Man trägt also den Plastiksack in den Garten, leert ihn aus und sortiert. Es ist nicht alles brauchbar, aber fast – es wäre eine Verschwendung, wenn man sich nicht darum kümmern würde.

Pollo kann auch Türen öffnen. Nicht nur die zu den Herzen, nein, auch die zur Straße hin. Jetzt müssen wir alles abschließen.

Nicht verschweigen will ich aber auch, dass eine junge Galga sehr anstrengend sein kann. Sie sind übermütig, teilweise tollpatschig und das gepaart mit ihrer Schnelligkeit führt leicht zu Verletzungen, beispielsweise der Rute. Mittlerweile ist die zwar fast verheilt; dafür hat sie nun 2 „Cuts“ die geklammert wurden. Sie trägt jetzt im Sommer ein „Ganzkörperkondom“, daran hängt die Rute in einem gepolsterten Strumpf. Der Tierarzt ist unser bester Freund. Wir unterstützen ihn finanziell wo wir nur können. Letzten Monat bekamen wir die Auszeichnung „Kunde des Monats“, die wir mit Stolz entgegengenommen haben. Nichts desto trotz würden wir es wieder tun. Sie wird ja auch älter und ruhiger. Hoffen wir wenigstens.

– Petra Stark