Vermittlung

Galga Akasha hat ihr gesamtes bisheriges Leben auf der Flucht verbracht. Sie war noch ein Welpe, als sie im Sommer 2020 vom Galguero ausgesetzt wurde und seither bestimmte der Kampf ums Überleben ihr Dasein. Drei Jahre lang wurde sie immer wieder von Tierschützern in einer Olivenplantage gesehen, doch es gelang nie, die scheue Hündin zu sichern. Als sie erneut auftauchte hatte sie zwei Welpen bei sich. Mit Hilfe dieser beiden Hundekinder gelang es am 1.November schließlich, Akasha in die Lebendfalle zu locken und so konnte die ganze Familie im Refugio aufgenommen werden.

Akasha ist eine schwer traumatisierte Hündin, die panisch um sich schnappte, als sie in der Falle saß. In den ersten Tagen im Refugio stand sie völlig unter Schock und bewegte sich überhaupt nicht. Sie lag regungslos im Körbchen, die Welpen Seymour und Casper auf ihr drauf. Bei all ihrer Angst ließ sie uns jedoch jederzeit an ihre Kinder heran, ohne zu knurren oder auch nur die Zähne zu zeigen.

Nach einigen Woche bei uns macht Akasha nun erste kleine Fortschritte. Sie inspiziert ihren Zwinger und wir können ihr Halsband und Geschirr anlegen, um sie in den Freilauf zu bringen. Draußen im Freigehege können wir sie jedoch nicht ableinen, weil wir sie dann nicht mehr einfangen könnten.

Selten haben wir Hunde bei uns, die so ängstlich sind wie Akasha. Ihre Vermittlung wird eine Herausforderung, denn ein Panikhund ist eine Aufgabe, der nicht jede/r gewachsen ist. Mitleid ist kein guter Grund für eine Adoption und auch Liebe alleine reicht nicht aus. Akasha braucht wirklich angsthunderfahrene Menschen an ihrer Seite, die kleinschrittig und sehr geduldig mit ihr üben, sich dem Leben zu öffnen. Es ist ein langer oftmals steiniger Weg und man muss einfach bereit sein, diesen Weg trotz aller Herausforderungen mit Akasha zu gehen.

Sie musss in Ruhe ankommen dürfen und braucht dazu einen sicher und hoch eingezäunten Garten, denn Akasha wird jede Möglichkeit zur Flucht nutzen. An Spaziergänge ist in der ersten Zeit nicht zu denken.

Womöglich wird Akasha ihr Trauma niemals ablegen, doch sie kann lernen, Teil einer Familie zu sein. Ein souveräner, gelassener Ersthund kann Akasha dabei eine Stütze und ein Vorbild sein. Sie hat nie in einer Gruppe gelebt, daher wird ihr die Gesellschaft eines anderen Hundes erst mal fremd sein. Trotzdem glauben wir, dass es ihr gut tun wird, von einem Artgenossen an der Pfoten genommen zu werden.

Ja, Akasha ist alles andere als eine „einfache“ Hündin. Doch auch sie hat es verdient, irgendwann einmal entspannt in der Sonne zu liegen, sich von ihren Herzensmenschen vertrauensvoll streicheln zu lassen und einfach die Hundeseele baumeln lassen zu können. Dieser Tag wird kommen, das wünschen wir Akasha von Herzen!

Kontakt & Info:
Gudrun Sauter
gudrun.sauter@tierschutz-spanien.de

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