Tama
Vermittlung
Am 14.September waren wir in der städtischen Perrera von Córdoba, um einige Hunde abzuholen. Beim Verladen der Neuzugänge ins Auto fiel uns ein junges Paar auf, das mit zwei kleinen Hunden an der Leine die Tötungsstation ansteuerte. Wir fragten die beiden nach dem Grund der Abgabe und die junge Frau erzählte uns, dass sie krank sei und sich nicht mehr um die Hunde kümmern könnte. Auch wären ihre finanziellen Mittel nicht mehr ausreichend, um die Tierarztkosten zu zahlen. Wir boten an, die Hunde zu übernehmen. Was dann geschah macht uns heute noch fassungslos: Der Mann hob die Hunde lieblos an der Leine hoch und schob sie in unseren Van, dann drehten sich die beiden ohne ein weiteres Wort um und ließen die Hunde zurück. Keine Träne, keine noch so kleine Geste des Bedauerns.
Tama und ihre Schwester Nami waren völlig verstört. Im Refugio angekommen gelang uns nur schwer, Tama wieder aus dem Auto zu bekommen. Sie jaulte, als wir sie an der Leine herausholen wollten und als wir sie auf den Arm nahmen, schnappte sie um sich. Sie hat nicht wirklich gebissen, aber sie wehrten sich mit aller Kraft. Wir gaben Tama Zeit und am nächsten Tag war es schon möglich, ihr Leckerlis aus der Hand zu geben. Ein ruhiger und sicherer Umgang ist in einer solchen Situation wichtig, denn jede Unsicherheit von uns Menschen verunsichert auch diese kleinen Seelen.
Mittlerweile kommt Tama mit ihrem neuen Leben gut klar und freut sich sehr, wenn wir sie besuchen. Sie steht auf den Hinterbeinen und springt auf und ab, verlangt nach Streicheleinheiten. Diese fordert sie durchaus selbstbewusst ein, und auch in der Hundegruppe ist Tama mittlerweile tonangebend. Ihr Umgang mit Artgenossen ist prima, doch sie sagt auch sehr deutlich, wenn ihr etwas nicht passt. Für Tama wäre es schön, im neuen Zuhause einen netten Fellfreund an ihrer Seite zu haben, der sich von ihrer teilweise recht forschen Art nicht beeindrucken lässt. Wobei sie gut in Einzelhaltung vermittelt werden kann, das Prinzessinnenkrönchen steht ihr sicherlich auch hervorragend.
Im Zwinger ist Tama ruhig und sehr entspannt, sie bellt und weint nicht. Draußen im Patio kommentiert sie allerdings durchaus das Geschehen und gibt Bescheid, wenn Leute vorbei laufen.
Tama ist eine selbstbewusste Hündin, allerdings zeigen sich viel unserer kleinen Hunde in der ersten Zeit im Tierheim und auch bei den neuen Familien zunächst nervös und stark verunsichert. Sie brauchen Freiraum, wollen nicht bedrängt werden und mögen auch noch keinen Körperkontakt. Das kann auch bei Tama so sein, doch mit etwas Geduld und viel Einfühlungsvermögen wird sie sich öffnen und Vertrauen zu ihren neuen Menschen fassen. Sie ist eine so goldige und liebevolle kleine Hundedame, die nur anfangs schüchtern und verunsichert ist. Sobald sie sich an eine Situation gewöhnt hat, zeigt sie, welch große Persönlichkeit und wieviel Selbstbewusstsein in dem kleinen Hündchen steckt 😉
Wir suchen also Menschen für Tama, die sie nicht bedrängen und die nicht zu schnell zu viel von ihr erwarten. Die ihre Signale lesen und richtig einordnen können, ihr Sicherheit vermitteln und unaufgeregt mit ihr umgehen. Wir wissen nicht, wie Tamas früheres Leben aussah, aber die Lieblosigkeit der Abgabe sagt viel über diese Leute. Kein Wunder also, dass Tama die Liebe erst wieder lernen musste. Tamas Familie muss in jedem Fall Hundeerfahrung haben und die Kinder in der Familie sollten schon älter sein.
Kontakt & Info:
Gudrun Sauter
gudrun.sauter@tierschutz-spanien.de
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