Tierheimbau in Córdoba – Stand Februar 2020

Wer unsere Tierschutzarbeit seit Längerem verfolgt weiß, dass wir seit 2012 unseren großen Traum vom eigenen Tierheim in Spanien verfolgen.
Damals haben wir uns gemeinsam mit Galgos del Sur auf die Suche nach einem passenden Gelände gemacht und in 2013 wurden wir endlich fündig: ein großes Grundstück im Agrargebiet von Villafranca (bei Córdoba) und nur 1,5 km von der wichtigen Autobahn nach Madrid entfernt, unserer Route nach Deutschland.Am 13.Juli 2013 haben wir das Grundstück gekauft und von da an ging es Stück für Stück voran.
Unsere Geduld wurde immer wieder auf eine harte Probe gestellt. Doch nach 6 Jahren Planung war es am 7.Juni 2018 endlich soweit: der erste Spatenstich für unseren Tierheimbau ist erfolgt!

Wir waren voller Hoffnung bereits zum Jahreswechsel aus dem maroden Refugio ausziehen zu können, doch leider geht es einfach nicht so schnell voran, wie wir es uns wünschen.

Ja, vielleicht waren wir zu optimistisch.
Und ja, wir bauen keinen Hauptstadt-Flughafen, sondern nur ein Tierheim. Doch wir sind eben auch „nur“ Tierschützer und kein millionenschweres Bauunternehmen.

Damit Ihr verstehen könnt, was uns in den letzten Monaten und Jahren beschäftigt, haben wir die wesentlichen Punkte zusammen gefasst:

Geld 💰:
Das Projekt kostet 220.000,-€.
Das ist ungeheuer viel Geld, da wir zu 1000% auf Spenden angewiesen sind. Bis zum ersten Spatenstich hatten wir 55.000,-€ angesammelt, doch seither muss für jeden weiteren Schritt erst mal die Finanzierung gesichert sein.
Ein Tierheim lässt sich nicht auf Pump bauen, keine Bank würde ohne Sicherheit einen Kredit geben. Wir waren und sind also auf Spenden angewiesen um weitere Maßnahmen bezahlen zu können.
Die knappen finanziellen Ressourcen führen auch dazu, dass jede Investition sehr sorgfältig geprüft und abgewogen werden muss. Viel Zeit wird daher darauf verwendet, die günstigsten Angebote zu finden. Fliesen konnten beispielsweise aus einer Konkursmasse aufgekauft werden. Würden wir über unbegrenzte Mittel verfügen, wäre das Tierheim längst fertig…

Bürokratie § :
Die Bürokratie legt einem auch in Spanien viele Steine in den Weg. Es dauert Monate bis einzelnen Freigaben, Bewilligungen etc. erteilt werde. In einigen Ämtern sitzen Personen an den entscheidenden Stellen, die Mitglieder im Jagdverband sind. Man braucht nicht viel Phantasie um sich vorstellen zu können, mit wieviel „Engagement“ ein Tierschutz-Projekt bearbeitet wird.
Zusätzlich gibt es immer wieder unerwartete Auflagen, ein Beispiel: da es sich um ein landwirtschaftliches Gelände handelt, müssen die Außenwände weiß gestrichen werden und die Tore, Fenster und Türen grün. Wir hatten aus Kostengründen keinerlei Anstrich vorgesehen, mussten diese Investition jedoch nun tätigen, da sonst keine Betriebsgenehmigung erteilt werden würde.

Wetter :
Ja, auch das Wetter spielt eine Rolle. Der Boden des Tierheimgeländes ist schwer, bei Regen entsteht in kurzer Zeit ein schlammiger Untergrund, auf dem die Baufahrzeuge einsinken würden. Der Zufahrtsweg ist unbefestigt. Die Anlieferung der tonnenschweren Fliesen musste beispielsweise 2x verschoben werden, weil der LKW den Weg nicht befahren konnte.

Zeit :
Ein so großes Projekt zu betreuen, ist sehr zeitintensiv.
Zeit, die von Patri, Xavi, Gugu, Micha und anderen Mitstreitern neben der normalen Tierschutzarbeit aufgebracht werden muss. Wer schon mal vor Ort in Spanien war weiß, wie intensiv die tägliche Arbeit im Refugio ist. Auch unser Engagement hier in Deutschland besteht ausschließlich aus ehrenamtlicher Tätigkeit. Dazu quasi „nebenbei“ noch ein Tierheim zu bauen kostet unglaublich viel Kraft.

Es gibt immer wieder Rückschläge 😔
Momente, in denen man alles hinschmeißen will und sich sagt: Hätten wir nur nie damit angefangen!
Doch dann erinnern wir uns daran, was unser großer Traum war und immer noch ist: einen Ort der Zuflucht für geschundene Galgos zu schaffen, diesen Hunden ein Zuhause schenken zu können und ihnen ein glückliches Leben zu ermöglichen 🍀
Dieser Traum treibt uns immer wieder auf´s Neue an, auch wenn es deutlich länger dauert, als erhofft.

Wie geht es nun in den nächsten Wochen weiter?
Wie ihr im Video seht sind die Fliesen nun endlich da und auch der Sanitärtrakt kann ausgebaut werden. In den letzten Monaten gingen über 40.0000,-€ nach Spanien für die Finanzierung verschiedener Maßnahmen, bspw. den Fäkaltank, den Innenausbau etc. Im Frühjahr wird mit der Außenanlage begonnen.

Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals aus tiefen Herzen  bei allen, die unseren Tierheimbau bisher unterstützt haben und es hoffentlich auch weiterhin tun.
Nur mit Spenden können wir Stein auf Stein und Schritt für Schritt dieses Herzensprojekt verwirklichen.